Reta Tschopp
Charly Nusbaumer
Ran Grünenfelder
Martin Nietlispach
Reta Tschopp

RD: Depuis quelques temps on parle beaucoup de problèmes de hanches, surtout chez les femmes qui pratiquent le judo. Rien que dans la région de Bâle 2 jeunes filles ont mis fin à leur carrière à cause de ces problèmes. De quoi s’agit-il ?

RT: Damit ist das sogenannte Hüftimpingement gemeint. Die Gelenkpfanne des Beckens umschliesst den kugelförmigen Hüftkopf, der auf dem schrägen Schenkelhals des Oberschenkelknochens sitzt, zu einem grossen Teil. Die Gelenkpfanne ist aussen randständig begrenzt von einem bindegewebigen Ring, der für die Ernährung des Gelenkesknorpels wichtig ist. Diese Lippe, wie sie auch genannt wird, kann im Gelenkspalt zwischen Pfanne und Hüftkopf eingeklemmt werden, wenn sich die normalerweise feste Verbindung zum Knochen löst. Die dadurch entstehende Reibung schmirgelt die glatte Knorpeloberfläche auf und schädigt den Knorpel rasch und erheblich. Das Hüftimpingement kommt übrigens auch oft bei Fussballern vor.

RD: Quel sont les causes de ces problèmes ?

RT: Einerseits spielt die angeborene knöcherne Form des Hüftkopfes und des Schenkelhalses, sowie die Grösse der Lippe eine Rolle, andererseits aber auch repetitive Überlastungen beim Training und Wettkampf, die zu Mikroverletzungen führen und so die Knorpel-Knochenverbindung am Pfannenrand schädigen und ablösen können. Drehbewegungen im Einbeinstand und extremes Hochheben des Beins (z.B. Uchi-mata) führen zum Anschlagen der Lippe am Oberschenkelknochen und damit zu den genannten Schädigungen. Akute Verletzungen (z.B. Bein-Atemi) können überdies zum Abreissen eines Lippenstückes führen, das dann das Gelenk sogar blockieren kann. Eine Epiphysenlösung (Wachstumsfuge) im Kindesalter führt auch gehäuft zu solchen Schäden.

RD: Quelles sont les chances de guérison ? Une intervention chirurgicale est-elle toujours nécessaire ?

RT: Durch Physiotherapie und Umstellung der Lebensweise (Judostop) können die Beschwerden reduziert werden oder ganz verschwinden. Wenn die Betroffenen aber weiterhin Judo bzw. (Leistungs-)sport betreiben wollen, ist eine Korrektur der anatomischen Verhältnisse bzw. der Gelenkmechanik unbedingt erforderlich, da sonst der Gelenkknorpel in kurzer Zeit so stark Schaden nimmt, dass die Patienten schon in jungen Jahren eine Arthrose des Hüftgelenks bekommen. Diese ist dann nur noch mit einer Gelenkprothese behandelbar.
Die meisten Fälle von Hüftimpingement kann man arthroskopisch operieren (‘Knopfloch-Chirurgie’)und je nach Befund sehr präzise korrigieren. In seltenen Fällen ist ein offener Eingriff nötig, wenn z.B. die Winkel der Knochen zueinander abnorm sind (z.B. nach einer Epiphysenlösung). Wird mit dem Eingriff zu lange zugewartet, sind die entstandenen Knorpelschäden schon zu gross und die Beschwerden können nicht mehr (ganz) beseitigt werden.

Dans le numéro 1/2011 du DOJO le Docteur Reta Tschopp reviendra sur le sujet avec plus de détails.



© by Robert Danis